Zirkularität verstehen, messen, umsetzen: Warum das Bauen der Zukunft kreislauffähig sein muss

Zirkularität verstehen, messen, umsetzen
Zirkularität ist längst kein Nischenthema mehr. Sie gilt heute als Schlüsselprinzip für klimafreundliches, ressourcenschonendes und zukunftsfähiges Bauen.
Der Gebäudesektor ist für rund 50 % des Ressourcenverbrauchs in Europa verantwortlich – und für mehr als 50 % des Abfallaufkommens. Das zeigt: Die größte Herausforderung ist nicht nur das Bauen selbst, sondern wie und mit welchen Mitteln gebaut wird.
Doch was genau bedeutet „zirkulär bauen“? Wie lässt sich Zirkularität konkret messen? Und welche Werkzeuge helfen dabei, Theorie in gebaute Praxis zu übersetzen?
Was ist zirkuläres Bauen?
Zirkuläres Bauen basiert auf dem Prinzip der geschlossenen Stoffkreisläufe. Anstatt Materialien nach einmaliger Nutzung zu entsorgen, zielt die zirkuläre Bauweise darauf ab, Ressourcen dauerhaft im Umlauf zu halten. Das bedeutet:
✔ Die Nutzung und der Umbau von Bestandsgebäuden haben Vorrang vor dem Abriss.
✔ Materialien werden so ausgewählt, dass sie wiederverwendbar, trennbar und recyclingfähig sind.
✔ Konstruktive Lösungen ermöglichen einen Rückbau ohne Zerstörung.
✔ Alle eingesetzten Materialien werden digital dokumentiert – zum Beispiel im Gebäuderessourcenpass.
Zirkuläres Bauen denkt von Anfang an mit: Was passiert mit dem Gebäude, wenn es nicht mehr gebraucht wird?
Nur wenn diese Frage im Entwurf beantwortet wird, können Materialien in den Kreislauf zurückgeführt werden.
Warum Zirkularität messbar sein muss
Wer heute nachhaltig bauen will, braucht mehr als gute Absichten. Zirkularität muss quantifizierbar sein, damit sie in Planung, Ausschreibung und Zertifizierung ernsthaft berücksichtigt wird.
Deshalb wurde der Circularity Performance Index (CPX) entwickelt – eine Kennzahl, die den Zirkularitätsgrad eines Gebäudes oder Bauteils auf einer Skala transparent macht.
Der CPX setzt sich aus Pre-Use- und Post-Use-Indikatoren zusammen:
Circularity Performance Index (CPX)
Pre-Use: Materialherkunft
Dieser Teil bewertet, woher die eingesetzten Materialien stammen.
✔ Wiederverwendete Materialien erhalten die höchste Bewertung.
✔ Recyclingmaterialien schneiden ebenfalls gut ab.
✔ Primärrohstoffe ohne Kreislaufbezug reduzieren die Bewertung deutlich.
Ziel: Die Nutzung vorhandener Ressourcen soll belohnt und die Neugewinnung begrenzt werden.
Post-Use: Was passiert nach der Nutzung?
Rückbaubarkeit
– Kann das Bauteil zerstörungsfrei ausgebaut werden?
– Wurden Bauteile z. B. durch Schrauben, Klemmen oder Steckverbindungen verbunden oder sind diese verklebt oder gelötet?
Trennbarkeit
– Können gemischte Materialien innerhalb einer Schicht oder eines Bauteils wieder voneinander gelöst werden, um für die Einzelstoffe ein optimiertes End-of-Life-Szenario zu erreichen?
Recyclingfähigkeit
– Ist das Material für sortenreines, hochwertiges Recycling geeignet – oder nur für thermische Verwertung?
Wiederverwendbarkeit
– Lässt sich das Bauteil im Ganzen in einem anderen Projekt erneut verwenden?
Diese vier Faktoren fließen in die CPX-Bewertung ein und machen sichtbar, wie gut ein Gebäude für den nächsten Lebenszyklus vorbereitet ist.
CircularLCA: Das Tool für zirkuläres Planen mit System
CircularLCA ist eine digitale Plattform zur Ökobilanzierung und Zirkularitätsbewertung im Bauwesen.
Neben klassischen Umweltkennzahlen (wie CO₂-Fußabdruck) ermöglicht CircularLCA die automatisierte Berechnung des Circularity Performance Index (CPX) – direkt auf Basis von realen Materialdaten und projektspezifischen Angaben.
Die Plattform unterstützt Planende dabei:
✔ Re-Use-Potenziale sichtbar zu machen
✔ Zirkularitätsziele messbar zu formulieren
✔ Rückbaukonzepte vergleichbar zu bewerten
✔ Anforderungen aus der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) umzusetzen
✔ zirkuläre Ausschreibungen zu erstellen
CircularLCA ist damit mehr als eine LCA-Software: Sie ist ein Navigationssystem für zirkuläres Bauen.
Fazit: Zirkularität ist der neue Standard
Zirkularität ist mehr als ein Ideal. Sie wird zum neuen Standard in der Bauplanung – durch gesetzliche Vorgaben, durch ESG-Kriterien, durch Marktanforderungen.
Aber sie funktioniert nur, wenn sie messbar, nachvollziehbar und steuerbar ist.
Mit CircularLCA und dem CPX wird genau das möglich: Zirkularität wird nicht nur bewertet, sondern aktiv gestaltbar – in jeder Phase eines Projekts.
Jetzt zirkulär durchstarten
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