Die Bauindustrie ist die im Vergleich ressourcenintensivste Branche weltweit, sie verbraucht aktuell 60% der Ressourcen und ist verantwortlich für 40% der CO2 Emissionen. Um den Verbrauch und die Emissionen einzudämmen, wurde im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung vereinbart diese Ressourcen mittels digitalen Gebäuderessourcenpässen zu erfassen um somit die in diesen Materialien gespeicherte  “Graue Energie” und die Lebenszykluskosten von Gebäuden zu erfassen. In Zukunft könnte diese Praxis die Nutzung von Materialien optimieren und in Zukunft weitestgehend von einer Neuproduktion absehen werden können.

Um diesen Gebäuderessourcenpass nicht nur als solches einzuführen, ist es aus unserer Sicht jetzt wichtig die spezifischen Eigenschaften festzulegen und zu erweitern, damit eine Lenkungsfunktion in Richtung Klimaschutz einsetzen kann.

Dieser neue digitale Gebäuderessourcenpass sollte:

  1. das Produktdatenblatt mit herstellerseitigen Informationen enthalten damit ein Zugriff auf die Daten der Produkt- und Materialeigenschaften (wie z.B. Abmessungen, Farbe, Öffnungsart, Oberfläche usw.) Kennwerte, Zertifikate und Zulassungen, und auf aussagekräftige Planunterlagen über Materialpässe ermöglicht werden kann.
  2. die Anteile der verbauten Primär- und Sekundärrohstoffe ausweisen und deren Potentiale der Wiederverwendung, inklusive einer Verlustbewertung bei einer Weiterverwertung durch Downcycling nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz.
  3. notwendige Daten enthalten zur Bewertung der Kreislauffähigkeit eines Gebäudes mit Angaben zu den Eigenschaften und Möglichkeiten der Reparatur, der Revision, des Austauschs und der Demontage (Fügungs- und Montageart) von Bauteilen, Materialien und Konstruktionen.
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Aus Sicht Conculars ist es insbesondere notwendig, die genauen Produkteigenschaften umfassend und nachvollziehbar zu integrieren, um für eine 1:1 Substitution von Bauteilen und Materialien schon beim Einbau Sorge tragen zu können. Der Materialpass kann diese wichtigen Informationen liefern und sowohl den Zugriff auf die Daten der Produkt- und Materialeigenschaften, Kennwerte, Zertifikate und Zulassungen ermöglichen, als auf aussagekräftige Planunterlagen verweisen. Die Demontierbarkeit als eine wichtige Voraussetzung würde für die Übergabe von Bauprodukten und Baustoffen an nachfolgende Kreisläufe sorgen. Die Wiederverwendung und Zweitverwendung von Bauteilen und Materialien ist der richtige Weg hin zu einer Circular Economy.  Nur mit den genannten Instrumenten gelingt es aus unserer Sicht einen Wechsel in der Bauwirtschaft hin zum zirkulären Bauen anzustoßen. Concular hat bereits heute ein Datenmodell ausgearbeitet und Wissen in der Praxis generiert, welches im Rahmen eines neuen Gebäuderessourcenpass zur Verfügung gestellt werden kann.

Über Concular

Als digitales Ökosystem befördert das Startup Concular die Wiederverwendung von Baustoffen. Über unsere Software hinaus unterstützen wir dabei alle Akteur:innen der Baubranche in allen Schritten des Prozesses hin zur Wiederverwendung. Von der Bestandsaufnahme, über die Rezertifizierung, den Wiederaufbereitung und den Wiedereinbau. Für diese einfache, messbare und profitable Wiedernutzung von Baustoffen hat Concular in seiner noch jungen Geschichte bereits viele renommierte Kund:innen (u.a. BLB NRW, VAB BW, Volkswohnung, Stadt München, SIGNA, ehret+klein, …) und Preise (DGNB Sustainability Challenge, Innovation Construction Award, …) gewonnen.

 

Ansprechpartner:

Dominik Campanella
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