Wiederverwendung von Holzbauteilen
Let’s transform!
Eine nachhaltige Ressourcennutzung ist essentiell, um die Pariser Klimaziele und die planetaren Grenzen einzuhalten, denn ohne eine radikale Transformation unserer Wirtschaftsweise hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft können die Ziele nicht erreicht werden. Dieser Wandel wurde in den letzten Jahren sowohl gesellschaftlich als auch politisch sichtbar, ist jedoch noch deutlich zu träge, um unsere Lebensgrundlagen – also unseren Planeten – zu retten. Deshalb müssen besonders alle Verantwortungsträger:innen handeln und an einem Strang ziehen. Da die Baubranche für 40 % der Emissionen und 60 % des Abfalls verantwortlich ist, ist es dringend notwendig, die Branche zu transformieren.
Lasst uns statt Treiber:innen der Klimakrise, Treiber:innen des nötigen Wandels sein!
Nachhaltig bauen mit Holz
Im Bauwesen wird Nachhaltigkeit oft im selben Satz wie Holzbau genannt. Der Baustoff Holz gilt als Baustoff der Zukunft, denn im Gegensatz zu Beton und Stahl, die zur Zeit den Standard für Konstruktionen darstellen, ist er deutlich weniger schädlich für unser Klima. Denn Holz ist ein langlebiger, nachwachsender, in großen Mengen verfügbarer Rohstoff. Pro Kubikmeter des Baustoffes wird eine Tonne CO2 während der gesamten Nutzungskaskade gebunden und erst im Falle einer energetischen Verwertung wieder freigesetzt.
Doch wie nachhaltig die Nutzung von Holz wirklich ist, hängt sehr stark von der gewählten Verwertungsoption am Ende der Nutzungsphase ab. Die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus macht klar: Holz ist nur dann nachhaltig, wenn es im Kreislauf geführt wird und der Kohlenstoff über möglichst lange Zeit gespeichert bleibt. Eine Langzeitbindung ist durch Reuse der Holzbauteile gut umzusetzen, denn Holz ist relativ einfach wieder- und weiterzuverwenden. Die Kreislaufführung von Holz verhindert zusätzlich Materialverknappungen, die aufgrund hoher Nachfrage oder fragilen Lieferketten entstehen können, und erhält Natur- und Lebensräume.
Holz wiederverwenden – Tradition und Zukunft zugleich?
Wenn wir über die Wiederverwendung von Holz sprechen, lohnt sich oft ein Blick in die Vergangenheit. Holz ist ein langlebiges und traditionelles Baumaterial, welches wir oft in historischen Gebäuden wiederfinden. Wurde damals ein Holzbalken ausgebaut, war es keine Frage, dass er in gutem Zustand wieder eingebaut wurde – ob in gleicher oder anderer Funktion. Trotzdem kämpft der Baustoff mit einigen Vorurteilen. Doch solange Holz witterungsgeschützt eingebaut wird, gestaltet sich der Reuse recht einfach. Sekundärmaterialien können Primärmaterialien 1:1 substituieren oder mit Hilfe von Zuschneiden für andere Zwecke eingesetzt werden.
Reuse von Holz – aber wie?
Die Wiederverwendung von Holzbauteilen bedarf einer durchdachten Planung. Vor dem Reuse muss – wie bei jeder Wiederverwendung – eine Beurteilung über die Schadstoffbelastung erfolgen. Dazu werden die Bauteile insitu begutachtet. Schadstoffbelastetes Holz (Altholzklasse IV) muss erfasst und entsorgt werden. Schadstoffreie Holzbauteile können hingegen für die Wiederverwendung genutzt und nach dem Rückbau für den Reuse vorbereitet, sortiert und gelagert werden. Ggf. ist eine Aufbereitung oder ein Zuschnitt erforderlich. Einzig bei der Wiederverwendung von tragenden Bauteilen ist ein zusätzliches Gutachten und Vorgehen erforderlich. In der DIN 18299 wird allgemein festgelegt, dass gelieferte Stoffe und Bauteile „ungebraucht“ sein müssen. Bei Verwendung von „Wiederaufbereiteten (Recycling-) Stoffen“ gilt, dass diese der Norm für den jeweiligen Verwendungszweck geeignet sein müssen. Die Eignung muss von einer fachkundigen Person geprüft werden und die Holzbauteile müssen sortiert und dokumentiert werden. Nach diesem Schritt steht auch der Wiederverwendung von tragenden Bauteilen nichts mehr im Weg!
Holz-Reuse in Projekten von Concular
Concular hat zahlreiche Erfahrungen mit der Wiederverwendung von unterschiedlichen Holzbauteilen gesammelt. Beispielsweise konnte bei dem Rückbau eines bekannten Discounters durch Reuse von Querträgern der Halle eine Tonne CO2 eingespart werden.
Die Holzträger wurden sorgsam rückgebaut, sortiert und gelagert. Genutzt wird das Material u.a. im Zuge einer Weiterverwendung in hochwertigen Möbeln von urselmann interiors. Triqbriq verwendet das Holz für Teile ihres Massivholz-Bausystems. Auf diese Weise wird das CO2, welches im Holz gespeichert ist, weiterhin gehalten und der Lebenszyklus des Materials verlängert.
Schritt für Schritt
In einem anderen Projekt konnten Treppenstufen aus Holz rückgebaut und wiederverwendet werden. Durch die einfach zu lösende Schraubverbindung war der Reuse denkbar einfach! So leicht lassen sich Ressourcen und Emissionen einsparen. Jedes wiederverwendete Bauteil, so unbedeutend es in einem großen Projekt auf den ersten Blick wirken mag, ist Teil der Transformation hin zur Circular Economy!
Sie haben Interesse an der Wiedernutzung von Holz oder weiteren Baumaterialien in Ihrem Gebäude bzw. den Kauf dieser zirkulären Materialien? Dann kontaktieren Sie uns gerne!
“Die Ressourcen von heute für die Welt von morgen nutzbar machen.”
Als Ihr Experte für zirkuläres Bauen unterstützen wir Sie bei der Erfassung und Bewertung Ihrer Materialien und Bauteile in neuen Gebäuden und im Bestand.