Nachhaltige Konzepte umzusetzen ist eine massive Herausforderung.

Falsch gedacht!

Wir zeigen euch  geneinsam mit TRNSFRM, wie wir  in unserer Arbeit zirkuläres Bauen Wirklichkeit werden lassen. Hierzu möchten wir euch ein aktuelles Projekt vorstellen, welches bereits in Berlin erfolgreich umgesetzt wird. Das CRCLR-Haus befindet sich im Herzen Neuköllns, auf dem Gelände der ehemaligen Kindl-Brauerei.

 

Das neueste Projekt das CRCLR Haus 

Das 1872 erbaute Fasslager der Kindl-Brauerrei in Neukölln Berlin gilt als historisches Gebäude. Der zweigeschossiger Industriebau, wird ab 2019 baulich unter Wiederverwendungsaspekten transformiert. Das Gebäude besteht aus einem Untergeschoss und einem Erdgeschoss, welche beide von dem Arealgelände erschlossen werden.  TRNSFRM führt dort den Ausbau des alten Bestandsgebäudes mit kreativen Lösungen für mehr Raum und Nachhaltigkeit durch. Die beeindruckende Umwandlung: Die beiden unteren Geschosse werden sensibel saniert und der Gesamtbau um 2,5 Geschosse erweitert. Wir von Concular – Circular Construction unterstützen die zirkuläre Bauweise vor Ort mit wiederverwendeten Baumaterialien, wie zum Beispiel Ziegelsteine, Fenster, Türen oder Bodenplatten.

 

 

 

“Eines der interessantesten Vorhaben der aktuellen Berliner Architektur” 

Frankfurter Allgemeine Zeitung

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“Zirkulär bauen bedeutet für uns ein nachhaltiger, bewusster und an der Kreislaufwirtschaft orientierter Umgang mit der Umwelt.”

– TRNSFRM

 

 

 

Eckdaten

Baubeginn 2019

Wohnfläche 2.525 m²

Gewerbefläche  2.346 m²

Ort  Rollbergstraße 26, 12053 Berlin

 

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Wie wird aus Alt wieder Neu? 

Ihr fragt euch sicher, wie man aus einem Alten ein neues Gebäude macht und das auch noch nachhaltig? Wir zeigen Ihnen in nur vier einfach Schritten, wie wir aber auch ihr einen Beitrag zu einer ressourceneffizienteren Welt beitragen könnt. 

 

Vier Wege, wie man zirkuläres Bauen umsetzt

 

Schritt 1: Bestand belassen

Der ökologisch sinnvollste Umgang mit Ressourcen ist der Bestandsschutz. Denn Neubauten verschlingen viel Energie und Ressourcen. Die Herstellung von Baustoffen ist der klimaschädlichste Treiber auf dieser Welt. 

Schritt 2: Materialien Geschichten erzählen lassen

Jedes Bauteil erzählt eine bezaubernde Lebensgeschichte. Diese physischen und ideellen Gegebenheiten können eine Leinwand bieten, welche dem Material ein neues Leben ermöglichen. Deutschlandweit werden tagtäglich Gebäude abgerissen oder umgebaut. Den Massen von Materialien kann ein neues Zuhause gegeben werden. Mit Restado.de  und Concular.de wurden schon Tausenden Materialien ihr Leben gerettet, ihr könnt ihnen ein neues Zuhause zu geben. 

Schritt 3: “Nicht was sondern wie bauen wir”

Die entscheidende Frage ist: Nicht nur was, sondern wie bauen wir.  Wie gebaut wird, dafür gibt es keine standardisierten Vorgaben. Millionen von verschiedenen Bauteilen in verschiedenen Größen,  Farben und aus verschiedenen Materialien sind heute in unseren Häusern verbaut. Im Moment des Einbauens gilt meist nicht die Absicht, dass Material irgendwann für einen weiteren Zweck zu verwenden. Das Material lebt sozusagen nur für das Gebäude und wenn das Gebäude stirbt, stirbt das Material mit.  

Aber nicht bei uns! Um die Leben zukünftiger Materialien zu sichern, müssen folgende Dinge getan werden: 

  1. Genaue Dokumentation: Einen Reisepass für Materialien (siehe: Materialpass)
  2. Einfache Baustandards und modulare Komponenten zum einfachen Austauschen von einzelnen Elemente 
  3. Design for Disassembly: Wahl von reversiblen, mechanischen und leicht zugängliche Verbindungen zwischen den Bauteilen.

Schritt 4: Bewusst aktiv und positiven Mehrwert schaffen 

Einen Mehrwert nicht durch Vermeidung schaffen, sondern durch Integration in den Prozess. Ressourceneffizienz bedeutet nicht, auf Baustoffe zu verzichten, die eine schlechte CO2-Bilanz aufweisen, sondern die Ressourcen zu nutzen, die bereits verfügbar gemacht wurden.

 

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Was muss sich ändern?

“Der Planungsprozess und die Logistik müssen sich verändern, um zirkuläres Bauen zu ermöglichen. Die Materialbeschaffung ist in erster Linie nicht das Problem, aber bei technischen Fragen wie dem Brandschutz kommen viele Fragen auf. Im Arbeitsprozess werden Materialien besorgt, die flexibel nach Einbaubedarf angepasst werden können. Meist hilft es zuerst, die Materialien zu beschaffen und danach die Planung zu machen. Es muss ein Verständnis herrschen, welche Materialien an welcher Stelle eingesetzt werden, bevor gebaut wird. Zusätzlich müssen sich Baufirmen zutrauen, mit gebraucht Materialien zu bauen.”

– TRNSFRM 

 

Welche Bauteile/-Materialien können am einfachsten oder schwersten wiederverwendet werden?

Gut verarbeitbare Bauteile sind Module aus Stahl, Glas, Naturstein. Bei Baustoffen kommt es auf die Modifizierbarkeit an. Sanitärbauteile aus Keramik wie Duschwannen sind besonders einfach. Diese Standardbauteile haben meistens Standardgrößen und Befestigungen. Relativ einfach können Standardtüren wie bspw. Zimmertüren, einfache Außentüren wiederverwendet werden, wenn alle Elemente (Rahmen, Beschläge und Garnitur) vorhanden sind. In manchen Fällen kann es kompliziert werden. Schallschutz für Wohnungseingangstüren oder Brandschutz machen die Renovierung schwieriger. 

 

 

 

Über TRNSFRM: 

TRNSFRM realisiert als deutsche Genossenschaft Projekte mit Sekundärmaterialien, um eine Wiederverwendung im Bausektor zu schaffen. Ein Bauteam, das gebrauchte Materialien wieder einbaut. Die Baugenossenschaft ist Fachplanerin, Bauherrin / Eigentümerin, Architektin, TGA-Planerin und Ingenieurin. Sie übernehmen Teilleistungen wie bspw. die Bauüberwachung. Dank vieler Projektinitiativen, kann durch die Zusammenarbeit vieler Agierenden neu erworbenes Wissen und Erfahrungen geteilt werden. Im Vordergrund des Wirkens steht das Gemeinwohl durch soziale, wirtschaftliche und kulturelle Nutzungen sowie günstiges, gemeinschaftliches Wohnen. Das Besondere: Sie beteiligt sich nicht an spekulativen Wertschöpfungsprozessen im Umgang mit Grund und Boden und zieht keinen Profit aus künftigen Bodenwertsteigerungen. Wieso entsteht so ein außergewöhnliches Bauteam? Die Firmen wollen und können oft nicht mit wiederverwendeten Materialien arbeiten. Die Gewährleistung oder die Haftung hindert viele mit wiederverwendeten Materialien zu arbeiten. Es gilt herauszufinden, ob zirkuläres Bauen die Kosten reduzieren kann.

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“Ziel ist ein Zero-Waste-Haus zu etablieren, in welchem Materialkreisläufe derart verbunden werden, dass die Abfallstoffe des einen als Sekundärrohstoff des anderen Nutzers fungieren. So entsteht ein Mini-Ökosystem, in welchem Bewohner und Gewerbe durch Materialkreisläufe technischer, organischer und sozialer Natur verbunden sind.“

-TRNSFRM

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Wie arbeiten wir zusammen?

Für das Projekt des CRCLR Haus sind Concular und Restado die Hauptplattformen für die Materialsuche. Concular stellt hier die Schnittstelle zwischen Abbau und Neubau dar. Durch die Arbeit von Concular wird Formalität, ein verlässliches Netzwerk und Zeit geschaffen.  In Projekten mit dem Fokus auf Wiederverwendung sind Materialien meist zu früh oder zu spät im Planungsprozess. Gemeinsam mit dem TRNSFRM eG Team strebt Concular – Circular Construction eine aktive Umgestaltung des Bausektors an, setzt auf die Reduktion von Bauressourcen von der Herstellung bis hin zum Bauvorhaben und schließt den gesamten Kreislauf durch die Etablierung einer zirkulären Wertschöpfungskette.

 

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