Der Circularity Performance Index bewertet Bauteile und Gebäude quantitativ in Bezug auf Zirkularität und Nachhaltigkeit. Preuse- und Postuse-Faktoren werden berücksichtigt, z.B. die Wiederverwendung von Materialien.
Der Index ist für Bestandsgebäude und Neubauprojekte anwendbar und muss im Zusammenhang mit anderen Indikatoren wie Gesundheit, ESG und Restwert betrachtet werden.
Anwendung
Circularity Performance Index für mein Gebäude
Dank des automatisierten Produkt-Mapping Verfahrens von Concular, kann allein durch eine IFC Datei, generiert aus einem herkömmlichen CAD Programm, eine erste Bewertung erfolgen. Mit der Concular eigenen Datenbank werden jedem Bauteil, dem eine Materialspezifizierung anhängt, die entsprechenden Faktoren und ihre Ausprägungen bereits angehängt. Die Gewichtung basierend auf Masse erfolgt ebenfalls automatisiert.
Folglich wird dem Gebäude direkt ein CPX zugewiesen, der nach Bedarf mit konkreten Informationen durch die Planer*innen oder Bauherr*innen modifiziert werden kann und dadurch eine dynamische Methode bietet, das geplante Gebäude in seiner Kreislauffähigkeit zu optimieren.
Daten
Eine einzigartige Datenbank
Die Datenquellen für die Berechnung des Circular Performance Index basieren auf Strukturdaten wie aktuellen Recyclingquoten des statistischen Bundesamts, aktuellen Recyclingverfahren, Bewertung von Montageverfahren und 10 Jahren Vermittlungsdaten existierender Marktplatzlösungen wie restado.de. Damit stellt Concular eine einzigartige Datenbank für die Bewertung von Nachnutzungspotenzialen zur Verfügung, die fortwährend aktualisiert und durch Feedback von Forschungs- und Praxispartner:innen in einem offenen Beteiligungsverfahren weiterentwickelt wird.
Für projektspezifische Daten, die eine genauere Bewertung der Zirkularität ermöglichen, lassen sich Werte individuell überschreiben. Dafür stellt Concular ein PropertySet und Vorlagen für die Datenvorbereitung in BIM oder Excel zur Verfügung.
Faktoren
Pre-Use
In Bezug auf den Faktor Preuse wird unterschieden, wie das Bauelement hergestellt wurde. Sollte das Bauteil wiederverwendet worden sein aus einem vorherigen Gebäude, erreicht es die höchste Punktzahl von 100 Punkten. Sollten teilweise Rezyklate für die Herstellung des Bauelements verwendet worden sein, erreicht das Element je nach dem Verhältnis Primär-Sekundär zwischen 25 und 75 Punkten. Im Falle der Herstellung rein durch Primärrohstoffe liegt die Punktzahl bei 0.
Post-Use
Trennbarkeit
Trennbarkeit wird aufgeteilt in vier Kategorien. Unterschieden wird zwischen trennbar mit einfachem Werkzeug, maschinellen Prozessen, chemischer Trennung und untrennbar in Bezug auf ökonomische und faktische Sinnhaftigkeit. Die Punktewertung lautet in der gleichen Reihenfolge 100 – 65 – 20 – 0. Mechanische Trennung wird hierbei bewusst höher bewertet als chemische, um den Status quo des energetischen Aufwandes zwischen mechanischer und chemischer Trennung zu inkludieren.
Demontagefähigkeit
Bei der Demontagefähigkeit der Bauteile wird zwischen fünf Klassifizierungen unterschieden, basierend auf der Einbauweise im Gebäude. Lose verbaut erzielt 100 Punkte, verschraubt 75, lösbar mit maschinellem Werkzeug 50, lösbar mit schwerem Gerät 25 und unlösbar ohne Schäden verursachend 0 Punkte.
Recycling
Der Faktor Recycling ist ebenfalls kategorisiert in fünf Klassen. Kompostierbare Materialien erzielen hierbei die höchste Punktzahl in der Bewertung – 100, um den biologischen Zyklus in Bezug auf den Ressourcenkreislauf ebenfalls mit zu berücksichtigen. Außerdem wird hierdurch der sogenannte kurzweilige organischer Kohlenstoffzyklus präferiert gegenüber langweiligen organischen Kohlenstoffzyklus. Die weitere Punkteverteilung orientiert sich folgendermaßen an den entsprechende Recyclingquoten: 75-100% Recycled – 75 Punkte, 50-75% Recycled – 50 Punkte, 25-50% recycled – 25 Punkte, 0-25% Recycled – 0 Punkte.
Wiederverwendungspotential
Wiederverwendung ist ebenfalls in fünf Kategorien unterteilt. 100 Punkte werden vergeben für Bauteile, die ohne weiteren Aufwand direkt wieder eingebaut werden können. 75 für Bauteile, die einfache Prozesse durchlaufen, um weitervermarktbar zu sein (reinigen, verpacken, etc.), 50 Punkte für Teile, die zeitaufwendige Instandhaltungsmaßnahmen benötigen, 25 für professionelle Wiederaufarbeitung (etc. Zertifizierungen, Prüfungen, etc.) und 0 Punkte für Bauteile, die in keiner Form so aufgearbeitet werden können, dass sie ökonomisch kompetitiv wären mit Neuprodukten.
Schadstoffbelastung
Betrifft nur Bestandsgebäude
Schadstoffe agieren beim Indikator als Ausschlusskriterium. Dadurch soll berücksichtigt werden, dass Bauteile und Materialien nur dann ein Zirkularitätspotential zugeordnet werden kann, wenn sie heutigen gesundheitlichen Anforderungen entsprechen. Hierbei werden Substanzen als Schadstoffe bezeichnet, die sich zum Zeitpunkt der Evaluation auf sogenannten ausgewiesenen roten Listen befinden. Daher sollten Neubauten im Regelfall davon nicht betroffen sein.
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