In Zeiten der sich immer weiter verschärfenden Erdüberhitzung und der damit verbundenen multiplen Krisen, müssen dringend neue Lösungen zur Reduktion von klimaschädlichen Emissionen und der Ressourcenschonung gefunden werden. Der Baubranche kommt dabei eine sehr bedeutende Rolle zu, denn rund 40 % der globalen CO2-Emissionen werden durch das Bauen und Betreiben von Gebäuden verursacht. Gleichzeitig führt der immense Ressourcenverbrauch des Sektors zu Ressourcenknappheiten und einem Anteil von ca. 60 % des Abfallaufkommens in Deutschland.

Die gute Nachricht: wir können zusammen viel verändern! Kreislaufgerechtes Bauen ist dabei der Schlüssel und auch Gesetzgeber:innen sprechen sich vermehrt für Circular Construction aus. Auch durch die EU Taxonomy und Green Finance rentiert sich das nachhaltige Bauen mehr und mehr. Zertifizierungssysteme, wie das der Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), nehmen dabei einen wichtigen Stellenwert ein. Die DGNB hat in ihrer Version 2023 einen weiterentwickelten Kriterienkatalog für Neubauten veröffentlicht, der nachhaltiges Bauen in einer neuen Ganzheitlichkeit über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes praktisch anwendbar, messbar und vergleichbar machen soll.

Neuer Fokus auf Klima und Circular Economy

Im Zuge der Weiterentwicklung des DGNB Kriterienkatalogs wurden den verschiedenen Themenfelder neue Gewichtungen zugeschrieben. Der Fokus liegt dabei auf der Zukunftsfähigkeit von Immobilien, Klimaschutz sowie der Kreislaufwirtschaft. Im Hinblick auf Konstruktion und Betrieb werden CO2 reduzierende Maßnahmen gestärkt und ein Klimaschutzfahrplan wird verpflichtend gemacht. Außerdem werden Gebäuderessourcenpässe zur Dokumentation und Verfügbarmachung von Daten sowie geeignete digitale Lösungen belohnt. Um eine kreislauffähige Wirtschaft zu stärken, wird die Nutzung von zirkulären Materialien und Produkten fokussiert.

Die Kriterien wurden im Zuge dessen angepasst und es wurden neue Mindestanforderungen geltend gemacht.

 

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DGNB Kriterium TEC 1.6 – Zirkuläres Bauen

Das Kriterium aus dem Bereich der Technischen Qualität TEC 1.6 hat eine der wichtigsten Anliegen der DGNB zum Ziel: eine funktionierende Kreislaufwirtschaft und damit möglichst geschlossene und verlustfreie Materialkreisläufe. Es sollen also erheblich weniger Primärmaterialien für den Bau und den Betrieb von Gebäuden notwendig sein. Dafür müssen möglichst viele kreislauffähige und wiederverwendete Materialien und Produkte eingesetzt und der gesamte Materialeinsatz reduziert werden. Die langfristige Zielsetzung benötigt weitgehende Informationen und Daten (Lifecycle Passport) über die eingesetzten Bauteile und Materialien in einem Gebäude. Das erlaubt die Betrachtung der Immobilien als Rohstofflager und somit als eine lukrative Wertanlage, mit der Eigentümer:innen in der Zukunft rechnen können. 

Für Bauherr:innen sind mithilfe einer ressourceneffizienten Planung bereits geringere Kosten realisierbar und auch Nutzer:innen profitieren von einer zirkulären Bauweise: die Kosten für Instandsetzungs-, Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen sind geringer.

Das DGNB Kriterium TEC 1.6 umfasst wiederum 3 Bewertungskategorien:

Kategorie 1

Standort- und Bestandsanalyse und vorangehender (Teil-)Rückbau

Als Grundlage von nachhaltigem Ressourcenumgang wird die Analyse der Potenziale des zirkulären Bauens am Standort und die Analyse des Bestands bepunktet. Bei Bestandserhalt und -nutzung werden Bonuspunkte vergeben. Die Begründung, Planung und Ausführung eines möglichen Rückbaus sind ebenfalls ausschlaggebend.

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Kategorie 2

Zirkuläres Bauen in der Konzeptionsphase

In der Konzeptionsphase ist der Einfluss auf die Zirkularität eines Gebäudes besonders hoch. Zirkuläre Entwurfskonzepte, Variantenvergleiche und Zirkularitätsbilanzen in frühen und späten Planungsphasen werden bewertet.

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Kategorie 3

Zirkuläres Bauen in der Ausführung und Dokumentation

Die realen Ressourceneinsparungen lassen sich in der Ausführung des Baus mittels Zirkularitätsquoten und dem Einsatz zirkulärer Produkte auf Bauteilebene bewerten. Die Dokumentation in Form eines Gebäuderessourcenpasses wird zudem seit der Weiterentwicklung des Kriterienkatalogs berücksichtigt und hoch bepunktet.

Bonuspunkte gibt es u.a. für den Einsatz wiederverwendeter oder weiterverwendeter Bauteile, die auf der Grundlage des Ressourcenpasses bewertet werden. Auch eine akkreditierte Zirkularitätsbewertung in Form eines Zirkularitätsindex wird extra bepunktet.

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Zirkuläres Bauen mit Concular umsetzen

Die Bewertungskriterien für TEC 1.6 sind mit den innovativen digitalen Lösungsansätzen von Concular einfach und kosteneffizient umsetzbar. Bis zu 95 % aller Punkte des Kriteriums sind so erreichbar. Folgende Leistungen übernimmt Concular für ihre DGNB Zertifizierung:

  • Erfassung des Bestandsgebäudes
  • Vermittlung des Materials an externe Abnehmer:innen oder beratende Unterstützung bei der Wiedereinbringung vor Ort
  • Ökobilanzierung des Rückbaus
  • Zuarbeit zum DGNB Rückbauzertifikat
  • Variantenvergleich nach CO2 und CPX (Circularity Performance Index) im Gebäuderessourcenpass von Concular
  • Beratung zum zirkulären Bauen
  • Einbringung von Reuse- und Recyclingmaterial über Concular (Matchmaking)
  • Erstellung des DGNB Gebäuderessourcenpasses
  • Zirkularitätsbewertung durch CPX 
  • Export für Reporting und Gebäudezertifikate

Concular Life-Cycle Passport

Der DGNB Gebäuderessourcenpass ermöglicht eine detaillierte Erfassung verbauter Ressourcen, sowie Zirkularität und Ökobilanz. Er schafft Transparenz und zeigt Optimierungspotenziale auf, was die langfristige Rentabilität einer Immobilie erhöht. Als Teil der neuen DGNB Zertifizierung gibt er 50 Zertifizierungspunkte, die ausreichen, um die Mindestanforderungen des Kriteriums TEC 1.6 zu erfüllen. 

Der DGNB Gebäuderessourcenpass lässt sich automatisiert mit dem Concular Life-Cycle Passport erstellen.

 

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