Digitaler Blick für die Stadtentwicklung: Concular startet Urban Mining Kataster Deutschland für Städte und Kommunen

Was steckt in unseren Städten? Wie viel Beton, wie viel Stahl, wie viel Potenzial für eine ressourcenschonende Bauwirtschaft? Mit dem neuen Urban Mining Kataster Deutschland gibt Concular jetzt eine Antwort – gebäudescharf, datenbasiert und frei zugänglich. Die interaktive 3D-Karte macht den gesamten Gebäudebestand Deutschlands sichtbar und legt das Fundament für eine zirkuläre Stadtentwicklung.
Das Urban Mining Kataster ist ein digitales Werkzeug für Städte, Kommunen und Bestandshalter. Es visualisiert den Materialbestand von rund 52 Millionen Gebäuden in ganz Deutschland und zeigt auf, welche Baumaterialien verbaut wurden, wie hoch das Treibhauspotenzial (Global Warming Potential, GWP) ist – und welches Kreislaufpotenzial in den Gebäuden steckt.
20,8 Giga-Tonnen Baumaterial umfasst der deutsche Gebäudebestand – eine gewaltige Ressource, die bisher weitgehend ungenutzt blieb. Unter urbanminingkataster.de ist die interaktive Karte nun kostenfrei verfügbar.

„Ich freue mich sehr, dass der umfangreiche Datensatz des IÖR-Materialkatasters Deutschland von der Praxis aufgegriffen wird und auf diese Weise die Entwicklung hin zum zirkulären Bauen unterstützt. Wir stellen diese Daten frei zugänglich zur Verfügung. Nun kommt es darauf an, dass sie in praxisnahe Modelle überführt werden und zum Einsatz kommen. Genau in diese Richtung zielt das nun vorliegende ‚Urban Mining Kataster‘ von Concular.“
IÖR Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V.

Datenbasis aus der Wissenschaft – nutzbar gemacht für die Praxis
Die Grundlage des Urban Mining Katasters stammt aus jahrelanger Forschung des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR). Dessen umfangreicher Datensatz zum „anthropogenen Lager“ – dem Vorrat an verbauten Materialien in Gebäuden – wurde von Concular nun in eine intuitive, kartengestützte Anwendung überführt.
Durch die Verknüpfung mit öffentlich zugänglichen Geodaten ist es erstmals möglich, das Materialprofil jedes einzelnen Gebäudes nachzuvollziehen:
✔️ Gebäudetyp und -nutzung
✔️ Baualtersklasse
✔️ verbaute Materialien nach Gruppen (z. B. Beton, Metalle, Ziegel)
✔️ CO₂-Hochrechnungen auf Gebäudeebene
Das Treibhauspotenzial des deutschen Gebäudebestands liegt bei rund 2,86 Gt CO₂-Äquivalent. Besonders relevant: 40 % davon entfallen auf Metalle, rund 22 % auf Beton. Ein starkes Argument für den Erhalt und die Weiternutzung von Bestandsbauten.
Werkzeugkasten für eine zirkuläre Stadt
Doch das Urban Mining Kataster ist weit mehr als ein Visualisierungstool. Es bildet den Einstieg in strategische Maßnahmen für eine ressourceneffiziente und klimafreundliche Stadtentwicklung.
„Transparenz über Ressourcenbedarf und -verfügbarkeit sind der Schlüssel für Kreislaufwirtschaft. Mit dem Urban Mining Kataster und den darauf aufbauenden Werkzeugen bieten wir Kommunen und Bestandshaltern eine umfangreiche Plattform für einen zirkulären Gebäudebestand.“
– Julius Schäufele, CPO Concular
Städte und Kommunen erhalten mit dem Urban Mining Kataster ein leistungsstarkes Werkzeug, um den Ressourcenbestand im Gebäudebestand systematisch zu analysieren, Potenziale für Urban Mining zu identifizieren und lokale Stoffkreisläufe aufzubauen. Auf dieser Basis lassen sich zirkuläre Strategien direkt in die Stadtplanung integrieren – ein entscheidender Schritt hin zu einer klimafreundlichen und ressourceneffizienten Baupraxis.
Auch für Bestandshalter – ob kommunal oder institutionell – eröffnet das Kataster neue Möglichkeiten: Durch den gebäudescharfen Zugang zu Materialdaten können sie ihr Portfolio digital verwalten, CO₂-Bilanzen erstellen und frühzeitig Rückbau- sowie Wiederverwendungsstrategien entwickeln. So wird der Weg geebnet für eine strategische und ganzheitliche Kreislaufwirtschaft im Gebäudebestand.
Open Data trifft Praxis
Das Projekt ist ein Paradebeispiel dafür, wie öffentliche Forschung und privatwirtschaftliche Innovation ineinandergreifen können. Concular zeigt, wie sich Open Data in konkrete Werkzeuge für nachhaltiges Handeln übersetzen lässt – ganz im Sinne einer Bauwirtschaft, die nicht länger verbraucht, sondern zirkuliert.
Erste Städte wie Stuttgart nutzen das Urban Mining Kataster bereits aktiv. Weitere Kommunen können nun nachziehen und auf eine datenbasierte, klimafreundliche Stadtentwicklung umstellen.
Mit dem Urban Mining Kataster stellt Concular ein einzigartiges Werkzeug bereit, das den Gebäudebestand erstmals in dieser Tiefe zugänglich macht. Es bietet eine belastbare Grundlage für die Transformation hin zu einer Kreislaufstadt – ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig.
