Rückbau und Wiederverwendung am Flughafen Leipzig: So funktioniert zirkuläres Bauen
Im Rahmen eines innovativen Rückbauprojekts am Flughafen Leipzig wird ein Modulgebäude von KLEUSBERG demontiert und an einem neuen Standort wieder aufgebaut. In enger Zusammenarbeit zwischen Concular und dem Rückbauexperten peko rebuilding wird der gesamte Prozess so gestaltet, dass möglichst viele Bauelemente erhalten und für zukünftige Bauprojekte aufbereitet werden. Dieses Rückbaurojekt setzt neue Maßstäbe für zirkuläres Bauen und stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Bauwirtschaft dar.
Das Projekt zeigt, wie durch den gezielten Einsatz von Wiederverwendung und Ressourcenschonung nicht nur die Umwelt geschützt wird, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Vorteile entstehen. Anstatt wertvolle Materialien zu entsorgen, wurden sie katalogisiert und für die Wiederverwendung aufbereitet, um sie einem neuen Lebenszyklus zuzuführen.
Materialien mit Potenzial: Hochwertige Bauelemente für den nächsten Einsatz
Das Modulgebäude, das 2020 errichtet wurde, besteht aus einer Vielzahl hochwertiger Materialien, die aufgrund ihres nahezu unbeschädigten Zustands perfekt für die Wiederverwendung geeignet sind. Zu den wiederverwendbaren Bauteilen gehören:
- Hochwertige Brandschutztüren und Türsysteme
- Sanitärobjekte, einschließlich Trennwänden, Waschbecken und Armaturen
- TGA-Komponenten (Technische Gebäudeausstattung), wie Lüftungs-, Heizungs- und Klimaanlagen
- Außentreppen, die in ein neues Bauprojekt integriert werden können
- LED-Leuchten und Deckenplatten
Diese Bauteile wurden mit höchster Präzision demontiert und durch aufbereitet. So können sie nun über den Concular-Shop gekauft und in neue Projekte integriert werden. Die gezielte Demontage und der sorgfältige Umgang mit den Materialien stellen sicher, dass deren Lebensdauer verlängert und Abfall vermieden wird.
Urban Mining: Bauteile im Kreis
Ein Begriff, der in immer häufiger fällt, ist Urban Mining. Diese Praxis bezeichnet das gezielte „Abbauen“ von wertvollen Materialien aus bestehenden Gebäuden und Infrastruktur. Das ermöglicht es, den Bedarf an primären Rohstoffen zu reduzieren und gleichzeitig die Umweltbelastung durch Abfall und die Produktion neuer Materialien zu senken.
In diesem Zusammenhang ist das Projekt am Flughafen Leipzig ein Paradebeispiel für gelungenes Urban Mining: Statt diese wertvollen Materialien einfach zu entsorgen, wurden sie identifiziert, sortiert und für eine erneute Verwendung aufbereitet. Diese Strategie bietet einen klaren ökologischen und wirtschaftlichen Mehrwert und trägt zur Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft bei.
Zirkuläres Bauen: Vom linearen Modell zur Kreislaufwirtschaft
Der Rückbau des Modulgebäudes am Flughafen Leipzig ist ein herausragendes Beispiel für die Praxis des zirkulären Bauens, bei dem das Ziel nicht nur in der Nutzung neuer Materialien liegt, sondern auch in der Wiederverwendung bestehender Ressourcen. Im traditionellen linearen Bauprozess werden Materialien nach ihrer Nutzung meist als Abfall entsorgt. Zirkuläres Bauen setzt hier an, indem es die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft aufgreift: Bauelemente werden über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes hinweg betrachtet und stets wieder in den Produktionskreislauf eingebracht.
In der Kreislaufwirtschaft geht es darum, Abfall zu vermeiden und den Wert von Materialien so lange wie möglich zu erhalten. Durch die Wiederverwendung von Bauteilen werden nicht nur wertvolle Ressourcen geschont, sondern auch der CO₂-Ausstoß und der Energieverbrauch verringert. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Re-Use von Materialien: Bauelemente, die aus einem bestehenden Gebäude entnommen werden, haben oft noch eine lange Lebensdauer und können in neuen Projekten eingesetzt werden – ohne den Bedarf, neue Rohstoffe zu gewinnen.
Gemeinsam für eine nachhaltige Bauwirtschaft
Der Erfolg dieses Projekts ist auch durch die enge Zusammenarbeit zwischen Concular und peko rebuilding möglich geworden. Während peko rebuilding mit seiner Expertise im Bereich des ressourcenschonenden Rückbaus für die fachgerechte Demontage des Gebäudes sorgte, übernahm Concular die Aufgabe, die Bauelemente zu katalogisieren, zu bewerten und für die Wiederverwendung vorzubereiten. Diese Synergie zwischen den beiden Partnern stellt sicher, dass der gesamte Prozess – von der Demontage bis zur Wiederverwendung – effizient und nachhaltig abläuft.
Ein erfolgreiches Beispiel für zirkuläres Bauen
Das Rückbauprojekt am Flughafen Leipzig ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft des Bauens. Es beweist, dass zirkuläres Bauen und Kreislaufwirtschaft nicht nur möglich, sondern auch wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll sind. Die Wiederverwendung von Bauelementen, die aus einem funktionalen Gebäude entnommen wurden, hat das Potenzial, den Materialkreislauf in der Bauwirtschaft nachhaltig zu verändern.
Mit der konsequenten Anwendung von Urban Mining und der Re-Use-Strategie können die Umweltbelastungen reduziert und gleichzeitig wertvolle Ressourcen erhalten werden. Dieses Projekt dient als Modellbeispiel für die Baubranche der Zukunft – eine Branche, die sich stärker auf Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und CO₂-Reduktion konzentrieren muss, um den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden.
Für alle, die ebenfalls einen Beitrag zu einer ressourcenschonenden Bauweise leisten möchten, bietet Concular über den Online-Shop eine Vielzahl von Wiederverwendungsbauteilen aus diesem Projekt an. Diese Bauelemente können direkt in neuen Bauvorhaben eingesetzt werden, um den Kreislauf zu schließen und so zur Schaffung einer nachhaltigeren Bauwirtschaft beizutragen.