Die Circular Economy zielt darauf ab, die herkömmliche „End-of-Life“-Denkweise zu ersetzen, indem sie auf geschlossene Kreisläufe setzt. Sie zielt darauf ab, Abfälle zu vermeiden oder zu recyceln, indem Materialien, Produkte und Geschäftsmodelle ganzheitlich gestaltet werden. Dies führt zu nachhaltigen Stoff- und Energiesystemen und reduziert Klima- und Umweltauswirkungen. Das Hauptziel besteht darin, Materialien und Produkte in Kreisläufen zu halten, indem effiziente Material-, Energie-, Arbeits- und Informationsflüsse geschaffen werden. Dieses Konzept kann besonders im Baugewerbe angewendet werden.

Bewertung von Vermögenswerten

Wenn es um die Bewertung von Vermögenswerten im Anlagevermögen geht, die nach dem Prinzip der zirkulären Wertschöpfung konzipiert wurden, berücksichtigt man bereits bei der Planung die spätere Nutzung und den Rückbau. Dadurch werden Ressourcen länger in Kreisläufen genutzt, was zur Ressourcenschonung und zum Umweltschutz beiträgt. Die Bewertung erfolgt in der Regel in drei Phasen: Bau, Nutzung und Rückbau. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten während des Baus werden durch den Restwert der Materialien beeinflusst. Während der Nutzungsphase werden laufende Kosten nicht in die Aktivierung einbezogen. Stattdessen wird die bauliche Anlage als „Materialbank“ geplant, wobei die Materialien einen Restwert behalten. Dieser Restwert wird von den Anschaffungskosten abgezogen, und nur der verbleibende Betrag wird über die Nutzungsdauer abgeschrieben.

Die Aktivierung eines Vermögensgegenstandes, der nach den Prinzipien der zirkulären Wertschöpfung geplant wurde, führt zu geringeren Abschreibungen über die Nutzungsdauer und reduziert somit die finanzielle Belastung im Haushaltsjahr.

Schließlich wird die Folgebewertung von Vermögenswerten im Anlagevermögen gemäß den geltenden Vorschriften durchgeführt, wobei die Abschreibungsdauer auf Grundlage von Richtlinien des zuständigen Ministeriums festgelegt wird. Dies ermöglicht eine konsistente Berechnung der Abschreibungen unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten.

Materialrestwertermittlung mit Concular

Der Materialrestwert von Concular ist ein finanzieller Indikator und soll die Lücke einer fehlenden Quantifizierung der Werthaltigkeit von Materialien am Ende ihrer Nutzungsphase schließen. Er soll Bauherr:innen und Planenden eine Vorstellung vermitteln, welche Werthaltigkeit in Materialien steckt und eine qualitative Abgrenzung zwischen Rohstoff und Abfall ermöglichen. Concular bietet hierdurch die Möglichkeit, Preise von Materialien mit der Material-Mengenermittlung aus dem Gebäuderessourcenpass zusammenzuführen und eine ganzheitliche Simulation und Analyse von werterhaltenden Weiterverwertungswegen zu realisieren.

Um eine möglichst ressourcenschonende und werterhaltende Weiterverwertung von Materialien am Ende ihrer Nutzungsphase zu gewährleisten, ist es essentiell, Informationen zu Erlöspreisen und Kosten für die Wiedereinbringung in den Kreislauf zu kennen. Hier setzt Concular mit dem Materialrestwert an. Er soll ein Potenzial darstellen, das in den Baumaterialien steckt, nach Ende der Nutzungsphase, wenn sie frühzeitig einer Weiterverwertung zugedacht werden. 

Konzept 

Der Materialrestwert setzt sich in seiner ersten Version aus einem Rezyklat-Preis oder einem Börsenpreis und der verbauten Menge des entsprechenden Materials zusammen. 

MRVi = Pi*Mi

MRV = Material Residual Value, P = Preis, M = Menge , i = Material 

In einer späteren Version sollen Rückbaukosten ebenfalls berücksichtigt werden, um dann einen real erzielbaren Umsatz mit den Restmaterialien zu ermitteln. 

Umsetzung

Die Materialmengen entstammen dem Gebäuderessourcenpass nach Verarbeitung der zugrunde liegenden ifc oder excel Datei in der Concular Plattform. Der zugehörige Rohstoffpreis ergibt sich aus der Concular eigenen Datenbank. Hier wurden für den Großteil der relevanten Materialien entweder der entsprechende Quartals-aktuelle Börsenpreis ermittelt oder auf Basis von verschiedenen Verkäufern Listenpreise gemittelt.

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