Wiedergewonnene Systemtrennwände: Zirkulärer Innenausbau bei Behnisch Architekten München

Wenn wir über nachhaltiges Bauen sprechen, stehen meist neue ökologische Materialien oder energieeffiziente Technologien im Vordergrund. Dabei liegt ein enormes Potenzial in dem, was schon vorhanden ist: hochwertige Bauteile, die problemlos weiter genutzt werden können. Warum also neue Produkte herstellen, wenn wiedergewonnene nicht nur in Qualität und Funktion gleichwertig sind, sondern durch ihre Wirtschaftlichkeit und ihre Klimabilanz oft sogar besser?
Genau das zeigt unser Projekt in München: 20 Meter Systemtrennwand und 4,5 Tonnen CO₂ konnten eingespart werden – und das in nur einem Tag vom Rückbau bis ins neue Büro.
Von der Allianz direkt ins Architekturbüro
Für Behnisch Architekten München konnten wir dieses Prinzip in die Praxis umsetzen. Aus dem Rückbau bei der Allianz gewannen wir 20 laufende Meter DRUM planus light Systemtrennwand. Ohne sie lagern zu müssen wurden die Elemente direkt drei Straßen weiter transportiert und noch am selben Tag im neuen Büro eingebaut.
Der Ablauf war bemerkenswert unkompliziert: Rückbau, Transport und Wiedereinbau geschahen innerhalb eines einzigen Tages. Das Ergebnis ist eine Bürofläche, die in Funktion und Ästhetik keinerlei Kompromisse macht.
Kombination aus Systemwand und Naturmaterialien
Die Trennwände wurden durch Wandanschlüsse, Stürze und Verbindungen aus Lehm, Stroh und Holz ergänzt. So entstand nicht nur eine funktionale Raumstruktur, sondern auch eine Arbeitsumgebung mit besonderer Materialästhetik. Wer heute die Räume betritt, erkennt nicht, dass es sich um wiedergewonnene Elemente handelt. Die Oberflächen sind neuwertig, die Technik ist auf dem aktuellen Stand – Wiederverwendung bedeutet hier keinen Verzicht, sondern neue Möglichkeiten.
Klimaschutz in Zahlen
Das Bauwesen ist für rund 40 Prozent der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich, ein Großteil entsteht durch die Herstellung neuer Baustoffe. Indem in diesem Projekt vorhandene Materialien genutzt wurden, konnten 4,5 Tonnen CO₂ eingespart werden. Das entspricht in etwa den Emissionen einer Autofahrt von über 30.000 Kilometern.
Ein einziger Tag Bauzeit hat damit nicht nur Räume neu geformt, sondern auch einen messbaren Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
Ein Modell für die Zukunft
Das Beispiel bei Behnisch Architekten zeigt eindrucksvoll, wie zirkuläres Bauen aussehen kann: Materialien wandern direkt von einem Gebäude ins nächste, ohne Qualität zu verlieren. Der Prozess spart Zeit, Geld und Ressourcen – und beweist, dass Nachhaltigkeit und hohe architektonische Ansprüche kein Widerspruch sind.
Das neue Büro ist damit nicht nur ein Ort der Arbeit, sondern auch ein sichtbares Statement: Wiederverwendung ist machbar, sinnvoll und zukunftsweisend.